Es ist schon ziemlich lange her, seit ich das letzte Mal auf
dem Buchmessecon gewesen bin. Das dürfte 2005 gewesen sein. In diesem Jahr hatte
ich mir fest vorgenommen, die Traditions-Veranstaltung für SF-Fans und Macher
zusammen mit Kirsten zu besuchen und genau das haben wir gestern getan.
Zunächst mal ein großes Lob ans BuCon-Team, dem es gelungen
ist, eine Convention zu organisieren, auf der man vom oft beklagten
Nachwuchsdefizit nichts spürt. Zeitweise fühlte man sich wie auf der RPC, wenn
auch mit weit weniger Cosplayern. Es lässt sich natürlich nicht leugnen, dass
der BuCon längst keine reine Fanveranstaltung mehr ist. Vielmehr ist er ähnlich wie die
Frankfurter Buchmesse ein Treffen von Machern geworden. Genau das macht den Reiz aber aus. Ich
befürchte, ich habe gestern längst nicht
alle Kollegen, Bekannte oder Facebookfreunde getroffen oder erkannt. Für manch
irritierte Reaktion muss ich mich entschuldigen. Sollte ich einen Gruß nicht
erwidert haben, war mein Gehirn gerade mit dem Such- und Identifikationsvorgang
in der internen Datenbank beschäftigt. Aber ich denke, es ging auch anderen so.
Bei mindestens zwei Gelegenheiten kamen wir zu dem Schluss, dass wir auf
Facebook schon kommuniziert hatten, das aber einige Zeit zurück lag. Und nicht
jeder aus der Szene postet so oft sein eigenes Konterfei, wie ich es tue. Da
merkt man dann erst später, an wem man vorbei gestürzt ist.
Auch diesmal waren meine Frau und ich eher verhuschte
Congestalten. Wir haben zwei Lesungen mit Gabriele Behrend und Christian
Günther absolviert und die Zeit dazwischen so genutzt, wie wir es geplant hatten.
17 Uhr war das Zeitlimit, das wir uns aus verschiedenen Gründen setzen mussten.
Unsere Idee war es, trotzdem möglichst viele Interviews mit
Autoren, Verlegern und Freunden aufzunehmen, die in den letzten Jahren mit uns
gemeinsam virtuelle Lesungen gemacht haben. Also sozusagen diesmal auf die
Ebene oberhalb des Cyberspace zu wechseln.
Wahrscheinlich bin ich nicht der einzige Convorleser oder
Eventorganisator, der es schade findet, dass so wenig Film- und Videomaterial
online geht, obwohl permanent fotografiert
und sogar gefilmt wird. Nur wo
findet
man die Aufnahmen später? Gelegentlich taucht nach ein oder zwei Wochen
irgendwo ein Videomitschnitt auf, aber das ist dann schon großes Glück.
Ist doch eigentlich viel zu schade, wenn man so etwas erst verlinken
kann, wenn man sich selbst kaum noch daran erinnert. Deswegen geht
unsere Con-Reporatge schneller online. Zielvorstellung war der
Sonntagabend..
Unsere kleine, ganz eigene Conreportage mit Schwerpunkt auf ehemaligen
Gästen der Brennenden Buchstaben bei virtuellen Lesungen (aber nicht nur) ist
uns im gesetzten Rahmen ganz gut gelungen, denke ich. Wir haben die Videos fast
nicht bearbeitet, oft ist sogar der Einschaltvorgang der Kamera noch mit dabei
und der Ton ist zuweilen leider bei weitem nicht so gut, wie er unter Verwendung eines Mikros
hätte sein können. Nächstes Mal machen wir es besser. Apropos nächstes Mal:
Nächste Woche werde ich am Samstag und Sonntag auf dem Kitty
Moan Con sein. Wer sich also für ein kleines Interview begeistern kann, der
möge mich einfach ansprechen.